Kurzgutachten im Auftrag der Freien Demokratischen Partei
Die Aufgabe eines CO2-Preises besteht darin, CO2-Vermeidung kosteneffizient zu organisieren, d.h. die Vermeidung stets dort vorzunehmen, wo die Kosten für die nächste vermiedene Tonne am geringsten sind. Ein CO2-Preis ist nicht dafür da, für die Durchsetzung bestimmter Technologien zu sorgen.
Der optimale CO2-Preis bestimmt sich durch die Gleichheit von Grenzvermeidungskosten und Grenzschaden der Emission. Dieser Punkt bestimmt sowohl den optimalen Preis als auch den optimalen Umweltzustand. Der optimale Preis entspricht damit nicht den gegenwärtigen Grenzschäden, sondern denen in einem Optimalzustand. Auch hohe Schäden werden durch Vermeidung verhindert, die geringe Kosten verursachen. Allerdings scheitert die Bestimmung eines optimalen Umweltzustandes an nicht zu lösenden Informationsproblemen. Aber wir können den CO2-Preis benutzen, um einen politisch vorgegebenen Umweltzustand (CO2-Vermeidungsmenge) kostenminimal (und damit kosteneffizient) zu erreichen. Notwendig ist dafür ein CO2-Preis, der für alle Emissionen in allen Sektoren und allen Regionen gleich hoch ist. Ein solcher Preis kann durch ein Emissionshandelssystem (ETS) oder eine CO2-Steuer geschaffen werden.